Im Juli 1964 wurde der Hundstädter Fanfarenzug als Abteilung des Männergesangvereins Sängergruß Hundstadt gegründet. Die Gründung kam auf Initiative des Gesangvereinsmitgliedes Ewald Veith zustande. Mit einer Schenkungsurkunde, ausgestellt am 09.07.1964 überreichte Ewald Veith am 13.7.1964 die ersten 7 Instrumente an 13 Gründungsmitglieder.
Der Vereinsname lautete "Fanfarenzug des Männergesangvereins Sängergruß Hundstadt".
Mit Unterstützung des Fanfarenzuges "Narhalla" aus Frankfurt entwickelte sich der Fanfarenzug Hundstadt sehr schnell und hatte Ende 1964 bereits 34 aktive Mitglieder. Zu diesem Zeitpunkt übernahm Josef Müller aus Wernborn die Ausbildung (22 Jahre lang bis 1986).
Die ersten öffentlichen Auftritte waren im Mai 1965 zu einem Hochzeitsständchen und im Juni 1965 zum Sängerfest in Hundstadt.
Die Übungsräumlichkeiten waren zuerst im Rathaus, 1965 wurde dann in das Gasthaus "Zum Felsen" gewechselt und seit 1982 sind die Übungsstunden im Dorfgemeinschaftshaus Hundstadt (seit Nov. 1985 in den jetzigen neuen Räumlichkeiten).
Bis 1971 war der Fanfarenzug ein reiner Männerclub. Erst in diesem Jahr wurde die Entscheidung getroffen, auch weibliche Aktive mit aufzunehmen. Eine gute Entscheidung, denn heute wird ein Großteil des Vereines von weiblichen Mitgliedern getragen. 1976 gründete sich die Majorettengruppe, die 1977 zur ersten Musikschau am Hirschsteinfelsen ihren ersten öffentlichen Auftritt hatte und bei allen Auftritten bis heute sehr erfolgreich mitwirkt.
1978 löste sich der Fanfarenzug vom Gesangverein und wurde ein selbständiger Verein mit dem Vereinsnamen "Fanfarenzug 1964 Hundstadt".
Die Instrumentenausstattung hat sich seit der Gründung mehrmals geändert. Von 1964 bis 1972 wurde mit reinen Naturfanfaren ohne Ventile gespielt. Auch die ersten Hörner und Sousaphone hatten keine Ventile. 1972 wurden die ersten Ventilfanfaren angeschafft und 1975 wurden dann die letzten Instrumente auf Ventile umgestellt. Vom reinen Fanfarenzug entwickelte man sich zum sogenannten "Modernen Fanfarenzug". 1978 haben sich dann einzelne Spielleute privat Trompeten angeschafft und die Entwicklung für eine erneute Umstellung war nicht mehr aufzuhalten. Über 10 Jahre hat es gedauert bis alles auf B-Instrumente umgestellt war. Obwohl die Bezeichnung "Fanfarenzug" nicht geändert wurde, spielt man seit Jahren als "Brass-Band" mit Trompeten, Zugposaunen, Baritonen, Sousaphonen und dem entsprechenden Schlagwerk.
Das Musikprogramm hat sich von reinen Fanfarenmärschen gewandelt zu einer abwechslungsreichen Mischung mit Schlagern, Evergreens, Hits aus den aktuellen Charts, Samba-Rhythmen und Blasmusik.
Große Feste gefeiert wurden in Hundstadt vom Fanfarenzug sehr viele. Von 1977 bis 1991 7mal Musikschau am Hirschsteinfelsen mit vielen befreundeten Musikvereinen. 1968 Gründungsfest, 1974 10-jähriges, 1984 20 Jahre und 1989 das unvergessliche Fest zum 25-jährigen Jubiläum. Thomas Koschwitz mit seiner Disco, 4 Tage Musik, Musik, Musik,......... und ein toller Festzug bleiben in Erinnerung. 1994 wurden 30 Jahre Fanfarenzug gefeiert und 2004 ein großes Fest zum 40-jährigen Jubiläum des Fanfarenzuges sowie zum 75-jährigen Jubiläum der Feuerwehr Hundstadt.
Eine ganze Reihe von Auslandsreisen mit musikalischen Auftritten wurden vom Fanfarenzug Hundstadt durchgeführt. Besonders gerne erinnert man sich an die Reisen nach Gran Canaria, nach Caromb in Südfrankreich und die zwei Fahrten an den Gardasee.
Zur Grenzöffnung zu den neuen Bundesländern war der Fanfarenzug Hundstadt 1990 in Meuselbach in Thüringen und hat mit der dortigen Schalmaienkapelle Kontakte gepflegt und mehrere Besuche durchgeführt.
Ebenso pflegt der Fanfarenzug Hundstadt gute Kontakte zu dem Spielmannszug "Kieler Sprotten". Es fanden bereits zahlreiche Besuche in Kiel-Ellerbek statt, die Kieler Musiker waren bereits mehrfach im Taunus zu Gast.
Gerne unterstützen wir die Verschwisterung unserer Gemeinde Grävenwiesbach zum elsässischen Wuenheim und begleiten die Besuche in Frankreich gerne als musikalische Botschafter der Gemeinde. Auf der „Fete du vin nouveaux“ werden wir sehr herzlich empfangen.
Im Jahr 2006 wurde der Fanfarenzug 1964 beim hessischen Radiosender HR 4 „Verein des Jahres“. In einem spannenden Wettbewerb setzten wir uns gegen 39 Vereine aus ganz Hessen durch. Die Veranstaltungen wurden mehrfach im Radio übertragen, auch die Hessenschau war in Hundstadt zu Gast um über unseren Erfolg zu berichten. Seither bestehen freundschaftliche Kontakte zu unseren Mitstreitern, der Sing-, Spiel- und Trachtengruppe aus Rüddingshausen. Beim großen Trachtenfest waren wird in Mittelhessen zu Gast, die Rüddingshäuser konnten wir bereits mehrfach zu Veranstaltungen bei uns begrüßen.
In den 55 Jahren seiner Erfolgsgeschichte hat der Fanfarenzug Hundstadt an weit über 2200 Veranstaltungen teilgenommen und das Usinger Land mit seiner Musik erfolgreich vertreten. Bekannt sind die Hundstädter auch durch ihre schwarz-weiße Uniform mit dem Stern (Hundstädter Wappen) auf dem Rücken, die glücklicherweise noch kein Verein kopiert hat und einmalig ist.
Die Ausbildung und musikalische Leitung liegt seit 1986 in den Händen von Jörg Glaser. Diese konstante und mit unglaublichem Engagement durchgeführte Ausbildung ist der Garant für unsere erfolgreichen Auftritte.
Zusätzlich engagieren sich noch eine ganze Reihe Spielleute in der Nachwuchsausbildung und der Ausbildung der einzelnen Gruppen und Stimmen.
Unsere Majorettengruppe wurde 1976 gegründet. Mit ihren flotten Tänzen in den hübschen Uniformen sind sie ein Blickfang bei jedem Auftritt. Seit der Gründung der Majorettengruppe ist der Verein nie mehr ohne die jungen Damen aufgetreten. In dieser Art ist eine Majorettengruppe mit ihren Twirlingstäben wohl einmalig in Deutschland.
Im Jahr 2014 konnten wir unser 50-jähriges Jubiläum feiern. Eine Höhepunkt war die akademische Feier, in der wir mit vielen Weggefährten auf die letzten Jahrzehnte zurückblickten. Zum Abschluss führten wir den Großen Zapfenstreich auf.
Im Juli feierten wir im großen Festzelt auf den Hundstädter Festplatz drei Tage gebührlich. Freitags begrüßten wir Männerballetts aus Nah und Fern zum „Taunus-Waden-Spektakel“, Samstags sorgten die Isartaler Hexen für Stimmung und der Sonntag stand ganz im Zeichen der handgemachten Musik. Befreundete Vereine gratulierten uns musikalisch zu unserem Jubiläum. Wir konnte drei Tage bei vollem Zelt mit vielen Freunden und vor allem viel guter Laune feiern. Dieses Fes wird uns lange in Erinnerung bleiben.
Zu einem festen Bestandteil sind in der Zwischenzeit die jährlichen Fremdensitzungen geworden. Seit 1992 werden Kampagnen durchgeführt, die vom "Flotten Elfer" gestaltet und organisiert werden.
In der Faschingszeit nehmen wir an Faschingsumzügen in Nah und Fern teil. Gerne nehmen wir im Usinger Land auf den Umzügen in Usingen, Wehrheim, Mönstadt oder Weilmünster teil. Auch in Bad Camberg, Ober-Mörlen, Friedberg und Oberursel begeisterten wir die Narren bereits mit unserer Musik. Am großen Rosenmontagsumzug in Seligenstadt sowie in Oestrich-Winkel am Rhein sind wir auch gern gesehene Gäste. Im Jahr 2020 haben wir erstmals in Kottenheim am Rande der Eifel beim traditionellen Rosenmontagszug teilgenommen.
Für die Faschingsumzüge haben wir ein besonderes Outfit. In den letzten Jahren sind wir als leuchtendrote Teufel, Fanfarenzug-Chinesen, im Hippie-Kostüm oder als Außerirdische unterwegs gewesen. Aktuelle sorgen wir als Pierrots für rot-schwarze Farbtupfer.
Anlässlich der 600-Jahr-Feier in unserem Heimatort Hundstadt haben wir den 1. Hundstädter Rosenmontagszug am 15. Februar 2010 veranstaltet. Weitere Rosenmontagszüge gab es zum 50-jährigen Jubiläum unseres Vereins im Jahr 2014 und 2019 zum 55-jährigen Bestehen. Diese Rosenmontagszüge sorgten für tolle Stimmung in unserem 900-Seelen-Dorf,bei der After-Zuch-Party wurde lange gefeiert.
Der Verein hat 191 Mitglieder, davon 71 Aktive inkl. Majorettengruppe, sowie 4 Ehrenmitglieder (Stand Anfang 2024) Das Durchschnittsalter der aktiven Musiker liegt bei 32 Jahren. Wir haben 29 aktive Musiker unter 26 Jahren.
MO. 19:30 - 21:00 Uhr
Dorfgemeinschaftshaus Hundstadt
Weilerweg 1
61279 Grävenwiesbach / Hundstadt